Für die Ungeduldigen, die keine Lust mehr auf Gedanken-Analysen und Gefühlschaos haben, gibt es die ultimative Abkürzung auf dem Weg zur Klarheit: einfach machen. Erfahre, warum das Tun dein sicherer Schlüssel ist, wie das Ganze für dich funktionieren kann und wo sich Herausforderungen verstecken.
Wie lange versuchst du schon, Klarheit zu einem bestimmten Thema zu finden oder eine wichtige Entscheidung zu treffen? Bei mir hat es Jahre gedauert, für mich herauszufinden, wie mein Traumjob aussehen soll. Ich habe unzählige Ratgeber gelesen, Seminare besucht, Aufstellungen gemacht, Coachings genommen – und am Ende hatte ich erst keine Antwort. Doch wenige Wochen, bevor ich klargefühl gegründet habe, war mit einem Mal alles klar. Was ist passiert? Ich bin einfach mal ins Tun gekommen. So banal das klingen mag, so genial ist es.
Unser Verstand ist wirklich unschlagbar darin, sich Szenarien auszudenken: Wir können die größten Träume und Visionen aufmachen, bis wir über beide Backen grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Wir können uns die grausamsten Worst-Case-Szenarien zusammenfantasieren, bis es uns eiskalt den Rücken hinunterläuft. Doch was wir nicht können, ist die reale Erfahrung zu simulieren, wenn wir wirklich ins Tun kommen. Ob sich etwas wirklich gut anfühlt, wissen wir erst, wenn wir es tatsächlich ausprobieren. Ob wir etwas schaffen können, wissen wir erst, wenn wir uns getraut haben. Ob etwas das Richtige für uns ist, wissen wir erst, wenn wir es haben.
Alles andere sind Mutmaßungen auf Basis von Erfahrungen, die wir selbst oder andere gemacht haben – die aber nie 1:1 der neuen Situation entsprechen, denn sie sind Vergangenheit. Wie oft habe ich mich gefragt, ob klargefühl der richtige Weg für mich ist? Wie oft habe ich gegrübelt, ob ich Kunden bekommen werde? Wie lange habe ich in meinem Notizbuch herumgekritzelt und mich gefragt, was ich anbieten will?
Eines Tages saß ich an meinem Schreibtisch und habe einfach angefangen, meine Website zu texten. Und plötzlich sind die Worte nur so aus meinen Fingern geflossen: Da standen auf einmal Angebote mit Preisen, über die ich wochenlang sinniert hatte. Ich war richtig überrascht – und gleichzeitig glücklich, weil mit einem Mal alles so klar war. Ich meldete die Selbständigkeit beim Finanzamt an, ließ meine Website programmieren, richtete einen Instagram-Kanal ein und fertig war „klargefühl“. Hätte ich noch weitere Wochen mit Grübeln verbracht, würde es diese Seite hier und damit auch diesen Blog mit Podcast bis heute nicht geben.
Das Tun allein reicht natürlich nicht aus. Vielleicht kennst du noch den Spruch aus der alten Kinderfernsehsendung „1, 2 oder 3“, der da lautete: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!“ Was meine ich damit? Das Entscheidende am einfach machen ist, dich dabei immer wieder zu beobachten und vor allem auf dein Bauchgefühl zu achten: Fühlt sich das, was du da gerade tust, stimmig und gut an? Oder grummelt da etwas und du spürst Widerstand? Das ist nämlich der Indikator dafür, ob du auf dem richtigen Weg bist oder noch einmal nachjustieren darfst.
Sei aber auch hier ganz aufmerksam und ehrlich zu dir selbst: Nicht immer zeigt ein Bauchgrummeln an, dass etwas der falsche Weg ist. Manchmal melden sich hier auch nur Zweifel, weil du dir z. B. etwas nicht zutraust und Skrupel bekommst, wenn es plötzlich richtig gut werden könnte. Zum Thema Glaubenssätze habe ich im letzten BlogCast „In 5 Schritten Klarheit finden“ mehr geschrieben. Prüfe also immer genau, ob du dich wirklich gar nicht wohl fühlst oder nur Bedenken hast, weil da noch etwas im Argen liegt.
Je nachdem, wie es dir im Tun ergeht, darfst du dann entscheiden: Mache ich weiter? Und wenn ja, lasse ich alles, wie es ist, oder möchte ich noch etwas verändern? So können sich deine Themen Schritt für Schritt entwickeln, so wie sich auch meine Website bestimmt immer wieder verändern wird und so wie ich auch immer noch überlege, wie ich meinen Instagram-Kanal @klargefuehl.kommunikation positionieren will. Verabschiede dich entspannt von dem Gedanken, dass es „fertig“ sein muss. Gerade, wenn wir von einer Geschäftsidee sprechen, darf diese wachsen und reifen.
Ich gebe dir auch hier ein Beispiel: 2012 habe ich mich mit meiner Textagentur Wortsüchtig nebenberuflich selbständig gemacht. Damals war das eher eine Notlösung, weil eine Freundin Texte für ihre Firmenwebsite von mir haben wollte und ich den Fiskus nicht hintergehen wollte. Irgendwann kam dann der Gedanke, ob ich mich hauptberuflich mit Wortsüchtig selbständig sein will. Ich habe gegrübelt und gegrübelt. Eines Tages kam ein Auftrag, bei dem ich 2 Tage hintereinander in Vollzeit texten durfte = 100% Tun. Und was ist passiert? Nach den zwei Tagen hatte ich gar keinen richtigen Spaß mehr am Texten und konnte mir null Komma null vorstellen, das tagein, tagaus zu machen. Von diesem Moment an war ich völlig klar, dass Wortsüchtig immer nur eine Nebentätigkeit sein würde.
Wenn sich das alles gar nicht gut anfühlt, wird es Zeit für eine neue Entscheidung. Auch hier hast du verschiedene Optionen:
Du gehst Das Wichtigste ist, nicht im Jammern oder in einer Art Schockstarre zu verharren, sondern auch hier im Tun zu bleiben und weiterzugehen. Sieh diesen Schritt nicht als Scheitern, sondern als eine wertvolle Erfahrung, die dir den Weg weist und dich auch auf ihre Weise einen entscheidenden Schritt in deine Klarheit bringt.
Natürlich passt dieser Schlüssel nicht auf jeden Anwendungsfall. Ich habe mich hier schon eher auf Business-Themen konzentriert, z. B. eine Firmengründung oder eine Herzensidee in die Welt zu bringen. Bei anderen Fragestellungen, gerade im privaten Bereich (z. B. Soll ich mich scheiden lassen? Will ich Familie gründen?) ist das „einfach machen“ sicher nicht die erste Wahl. Denn es gibt einfach Entscheidungen, die sich nicht so leicht bis gar nicht rückgängig machen lassen. Hier bieten sich dann eher die 5 Methoden aus dem letzten BlogCast-Beitrag an.
Doch auch hier gibt es natürlich Möglichkeiten, sich ganz praktisch auszuprobieren. Um einmal bei den beiden Beispielen im Beziehungsbereich zu bleiben: Wie fühlt es sich an, Zeit ohne den bzw. die Ehepartner*in zu verbringen, z. B. allein Urlaub zu machen? Buche doch mal einen nächsten Trip allein oder mit einem Freund bzw. einer Freundin. Wie fühlt es sich an, Verantwortung für Kinder zu übernehmen? Vielleicht hast du die Möglichkeit, in deinem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis einmal längere Zeit am Stück Zeit mit Kindern zu verbringen und vielleicht sogar allein auf sie aufzupassen. Das sind natürlich nur kleine Experimente, die nicht die Tragweite der großen Entscheidung haben. Und doch helfen sie dir, dein Gefühl dabei wahrzunehmen.
Interessant ist übrigens auch: Manchmal reicht schon der bloße Gedanke daran, ins Tun zu kommen, um dich völlig in Panik zu stürzen. In einem Ratgeber wurde ich mal dazu aufgefordert, für 2 Stunden so zu tun, als würde ich meine Idee umsetzen. Ich sollte mir aufschreiben, was meine ersten Schritte wären, und direkt damit anfangen. Allein die Vorstellung, gleich einen potenziellen Kunden anrufen zu müssen, hat bei mir richtiggehend Panik ausgelöst. Sollte es dir genauso gehen, darfst du hier auch einmal näher hinsehen, wovor genau du Angst hast: vor dem Scheitern oder vor dem Erfolg? Eine sehr spannende Frage!
Du merkst also, wie viel Power im Tun steckt. Deshalb wünsche ich dir den Mut, diesen so wertvollen Schritt zu gehen und einfach mal anzufangen. Diese Erfahrung ist einfach unbezahlbar! Du weißt nicht, wie du anfangen sollst? Schreib mir einfach eine Nachricht und vereinbare ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch. Damit hast du zum einen gleich die Challenge angenommen, den ersten Schritt zu tun, und zum anderen eine Portion Inspiration für deinen nächsten.